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Autorinnen und Autorenverzeichnis

Tomasevic, Bosko

Bosko Tomasevic, geb. 8. Mai 1947 in Becej (Wojwodina, Ex-Jugoslawien), ist ein serbischer Schriftsteller, Literaturtheoretiker und Begründer der Schule der wesentlichen Dichtung.
2006 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft. Zwischen 1990 und 2006 hielt er Vorlesungen aus Literaturtheorie, Poetik, Hermeneutik und literarischer Epistemologie an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Göttingen, Nancy, Innsbruck, Wien und Berlin.
Von seinen bedeutenderen wissenschaftlichen Arbeiten seien folgende erwähnt: Aus der Erfahrung des Seins und der Dichtung (1988), Kartesianischer Roman (1989), Selbstzerstörende Theorien. Die Literaturtheorie und der Geist des Postmodernismus (1993), Unendlicher Tausch. Fundamentalontologie als Theorie der Dichtung (1997), Zu einer definitiven Literaturtheorie (2000), Dichtung, Literaturtheorie, Existenz (2003), Galileische Poetik (2004), Hermeneutik des Undurchsichtigen (2006), Hammer ohne Herr. Essays, (2009, Essays über Literaturtheorie. Literaturtheorie und derridianische Revolution, (2011, Gegen Literaturtheorie, (2011), Das Denken des Schreibens, (2012), Hervorgang des Seins. Das ontologische Geschehen des Dichtens (2015), Das Buch aber René Char (2015), Randgänge der Literaturtheorie (2018), Opus totum: Mein Werk und die Kathedralen (2019). Eckpunkte seines dichterischen Werkes sind die eleatische metapihysische Reflexion, das postmodernistische intertextuelle Gespräch mit der europäischen Dichtertradition (W. Blake, J. Donne, F. Hölderlin), P. Valéry, R.M. Rilke, B. Pasternak, 0. Mandel'stam, T.S. Eliot, E. Pound, G. Trakl, R. Char, P. Celan, J.L. Borges, S. Beckett) und die geistigen Aspekte des Dichtungsaktes selbst. In letzter Zeit thematisiert Tomasevic immer mehr seine eigene Lebenserfahrung als Erlebnis der Verbannung, als ein Reden über die Vertreibung in die Heimatlosigkeit, und er versteht das Dichten emblematisch als Sprengung des Nahen, das "keinen Ufern gewidmet ist". Diese drei unterschiedlichen Poetiken treten in den folgenden Gedichtbänden des Autors zutage: Kartesianischer Durchgang (1989), Zeitbewacher (1990), Wiederholung und Differenz (1992), Cool Memories (1994), Landschaft mit Wittgenstein und andere Ruinen (1995), Überprüfung der Quelle (1995), Plan der Rückkehr (1996), Saison ohne Herr (1998), Studie des Testaments (1999), Sprachwüste (2001), Der Sommer meiner Sprache (2002), Nirgendwo (2002), Celan trifft Heidegger) und Ch(ar) in Todtnauberg (2005), Früchte der Heimsuchung. Conquistador (2008), Archeologie der Schwelle. Faucaults Erbe (2008), Erneute Vergeblichkeit (2009), Archiv (2009), Übungen im Zweifel (2010), Berliner Gedichte (2011), Allerneueste Vergeblichkeit (2011), Früchte der Heimsuchung (zweisprachig Deutsch-Serbisch, (2011), Nirgendwohin (2011), Ausgewählte Gedichte (Podium-Porträt, Bd. 64, Wien 2012), Ausgewählte Gedichte, Bd. 1 (2012), Ausgewählte Gedichte, Bd. 2 (2013), Risse (2015), Heiteres Wissen über das Scheitern (2015), Das Vergessen, zum welchem wir werden (2015), Das Buch über René Char (2015), Poetische Manieste (2016), Besinnung (2017), Der Agrund unter jedem Grund (2017), Ausgewählte Gedichte, Bd. 3 (2017), Ausgewählte Gedichte, Bd. 4 (2017), Ich Niemand und Molloy (2018); - Verspäteter Bericht an eine Akademie (Roman), Innsbruck, 2000/. Bosko Tomasevic ist Mitglied der Europäischen Akademie fur Wissenschaft, Kunst und Literatur (Paris), Mitglied des französischen und österreichischen P.E.N., wie auch der Société des Gens de Lettres de France (Paris) und des österreichischen Schriftstellerverbandes (Wien). Lebt als freier Autor in Wien

E-Mail: tomasevicbosko[a]gmail.com


Monographie

Hervorgang des Seins
Das ontologische Geschehen des Dichtens
Band 31 der Schriftenreihe: libri nigri
Nordhausen 2014