Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon
Nachschlagewerk mit aktuellen Nachträgen

Autorinnen und Autorenverzeichnis

Wagner, Gerhard Wilhelm Friedrich

Gerhard Wilhelm Friedrich Wagner wurde am 24. Oktober 1931 als Sohn des Pfarrvikars Albert Wagner und dessen Gemahlin Magdalene geb. Schelpf in Bottrop/Westfalen geboren. Schon kurz nach der Geburt zog die Familie nach Frankfurt am Main um, wo der Vater eine Pfarrstelle an der Friedenskirche antrat. Zwei weitere Schwestern wurden in den folgenden Jahren geboren. Der Sohn verbrachte seine Schulzeit vor allem in Frankfurt, war aber während des Krieges wegen Ausbombung einige Zeit bei Verwandten in Horn (Landkreis Lippe/Westfalen) untergebracht. 1952 legte er das Abitur an der Goetheschule ab und entschied sich, auf Drängen seines Vaters, für das Studium der Evangelischen Theologie, obwohl er lieber Kirchenmusiker geworden wäre. Er studierte in den folgenden Jahren an den Universitäten von Frankfurt, Marburg und Heidelberg und für einige Monate auch am Ökumenischen Institut Bossey (Schweiz). Während er in der Schweiz Karl Barth kennenlernte, machte in Heidelberg der junge Privatdozent Wolfhart Pannenberg nachhaltigen Eindruck auf ihn. Parallel zu seinem Theologiestudium absolvierte Gerhard Wagner auch eine Ausbildung am Kirchenmusikalischen Institut in Frankfurt, die er mit der C-Prüfung abschloss. Bei dieser Ausbildung lernte er seine spätere Ehefrau Almut Raven kennen und lieben. Sie studierte damals am Kirchenmusikalischen Institut B-Kirchenmusik und später Violine an der Musikhochschule Frankfurt. 1957, in dem Jahr, in dem Gerhard Wagner sein Theologiestudium abschloss, verlobten sich beide und heirateten zwei Jahre später. Nach einem Pfarrvikariat in Idstein/Taunus zog die Familie 1962 nach Bad Vilbel um, während Gerhard Wagner Stellen als Schulpfarrer am Goethe- und am Helmholtz-Gymnasium in Frankfurt bekleidete. Zu dieser Zeit, 1961 und 1962, wurden dem Paar auch seine beiden Kinder, Iris und Ortwin, geboren. Außerdem begann in diesen Jahren seine Mitgliedschaft in der Evangelischen Michaelsbruderschaft, in welcher er in den frühen Siebzigerjahren auch als Konventsältester amtierte, die er aber einige Jahre danach wieder verließ. Nach einem mehrjährigen Intermezzo als Leiter der Heimvolkshochschule in Ratzeburg (1969 bis 1972) wirkte Gerhard Wagner seit 1972 bis zu seiner Pensionierung als Pastor im Schuldienst am Gymnasium Michelstadt (Odenwald). Seit 1995 verbrachte er seinen Lebensabend mit seiner Frau Almut in Alfeld an der Leine. Almut Wagner-Raven war ihrem Mann zu dieser Zeit und zeitlebens eine große Stütze. Beide musizierten viel miteinander, bis das Rheuma Gerhard Wagner es nicht mehr erlaubte, Klavier zu spielen. Auch begleitete sie ihn im christlichen Gebet. Seit ihrem Tod 2009 zog er sich daher mehr und mehr zurück. Gerhard Wagner starb nach längerer Krankheit am 5. April 2019 in Alfeld.


Monographie

Holger Gutschmidt und Iris-Julia Wagner (Hrsg.)
Gerhard Wagner
Ehre sei Gott!

Mit Gebet und Lobpreis durch das Kirchenjahr
Nordhausen 2024