Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon
Nachschlagewerk mit aktuellen Nachträgen


Band XVII (2000) Spalten 259-260 Autor: Ekkart Sauser

DESIDERIUS und REGINFRID: Märtyrer, Bischof u. Archidiakon, gest. am 17.9. zwischen 728-735 im Elsgau an der Grenze von Oberelsaß. Fest: 17.9. (5.10.) -

D. war in Frankreich geboren, später Bischof von Rouen oder Rodez. Dieser Bericht ist jedoch historisch nicht ganz beweisbar. Als beide von einer Wallfahrt nach Rom heimkehrten, wurden beide im Elsgau an der Grenze von Oberelsaß am 17. September von Räubern ermordet. Während R. von Lanzenstichen durchbohrt wurde, bekam D. das Haupt abgeschlagen. An dem Tatort, wo D. mit R, vor einem Kreuz aus Baumästen gebetet hatten, entstand später das Dorf Croix. Seine Grabeskirche mit dem später nach ihm benannten Ort (St. Dizier b. Belfort) wird 735-737 in Graf Eberhards Schenkung an Murbach erwähnt. Gleich nach ihrem Tode wurden beide verehrt. Sie finden nach Clauss Erwähnung im Murbacher Martyrologium des 9. Jh., im Murbacher Kalendar des 15. Jh., in Einsiedeln. Angerufen wurde vor allem D. besonders für Irre und Schwachsinnige, die in St-Dizier bis 1835 eine entsprechende Betreuung gefunden haben. In der Kunst wird er dargestellt als Bischof und Märtyrer mit seinem Begleiter im Augenblick ihres Martertodes.


Ekkart Sauser