Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon
Nachschlagewerk mit aktuellen Nachträgen


Band XX (2002) Spalten 1147-1148 Autor: Ekkart Sauser

PECHMANN, Wilhelm, Freiherr von, * 10.6. 1859 in Memmingen, † 10.2. 1948 in München. —

Nach Rudolf Voderholzer gehörte P. "als Inhaber höchster Laien-Ämter zu den bedeutendsten Vertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts". 1886 trat P. als juristische Hilfskraft in den Dienst der Bayerischen Handelsbank in München. Nach Heirat 1886 mit Frau Emma von Feilitzsch Geburt der drei Kinder Hildegard, Adalbert und Emma. 1898 wurde er erster Direktor der Handelsbank in München. Hoch angesehen in seinem Beruf, erhielt er bald zahlreiche kirchliche Aufgaben. So wurde schon sehr früh sein Leben "doppelseitig", wie er selbst zu sagen pflegte. 1901 wurde er in die Bayerische Generalsynode berufen. 1913 verlieh ihm de Evangelisch-Theologische Fakultät zu Erlangen den Grad eines Ehrendoktors der Theologie. Im Herbst 1898 nahm er an einer Heilig-Land-Fahrt teil anläßlich der Einweihung der evangelisch-lutherischen Erlöserkirche in Jerusalem durch Kaiser Wilhelm II. Im ersten Weltkrieg war er als Reserveoffizier tätig. Seit 1919 übernahm P. immer mehr Aufgaben in höchsten Gremien der evangelischen Kirche. Von 1919-1922 war P. erster gewählter Präsident der bayerischen Landessynode. Von 1923-1930 Mitglied und Schriftführer des Ständigen Ausschusses des Lutherischen Weltkonvents. 1929-1933 schließlich Mitglied im Deutschen Evangelischen Kirchenausschuß. 1921 war er Präsident des verfassunggebenden Kirchentages von Stuttgart, 1924 Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages von Bethel, 1927 Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages von Königsberg.


Ekkart Sauser