Martin Kämpchen, geboren am 9. Dezember 1948 in Boppard (Mittelrhein); dort Abitur am Neusprachlichen Gymnasium. Als Stipendiat einjähriges Studium an einer amerikanischen High School; Abschluß mit dem American High School Diploma. Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft, Philosophie und Romanistik in Saarbrücken, Wien und Paris; Dr.phil in Germanistik in Wien mit einer Arbeit über die “Darstellung der Unmenschlichkeit und Grausamkeit in der Literatur zum Ersten und Zweiten Weltkrieg“ (1973).
Als Stipendiat der Stiftung Studienkreis 1971 drei Monate in Indien. Ab 1973 in Kalkutta als Deutschlektor an einem Spracheninstitut des Ramakrishna Mission Institute of Culture; Zusammenleben mit Mönchen des Ramakrishna-Ordens in Narendrapur südlich von Kalkutta.
Ab 1977 Studium der indischen Philosophie in Madras (M.A. 1979); dort Zusammenleben mit indischen Jesuiten im interreligiösen Dialogzentrum Aikiya Alayam. Ab 1980 Studium der Vergleichenden Religionswissenschaft an der Visva Bharati-Universität in Santiniketan (West-Bengalen), rund 150 km nördlich von Kalkutta; Dr.phil. mit einer Arbeit über den “Begriff der Heiligkeit im Hinduismus und Christentum, dargestellt am Leben von Ramakrishna und Franz von Assisi“ (1987).
Martin Kämpchen wohnt als freischaffender Schriftsteller, Übersetzer, Herausgeber und Journalist in Santiniketan. Er ist Übersetzer aus dem Bengalischen von Ramakrishna (Gespräche mit seinen Schülern) und Rabindranath Tagore (Lyrik und Theaterstücke), Herausgeber der neunbändigen wissenschaftlichen Buchreihe “Klassiker der östlichen Meditation/Spiritualität Indiens“ (Zürich 1986-1992).
Martin Kämpchen erforscht die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Indien im 20. Jahrhundert; Schwerpunkt ist dabei: Tagore, Hermann Hesse und Günter Grass, Indien in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts sowie moderne indische Literatur in deutscher Übersetzung. Er beteiligt sich am interreligiösen Dialog zwischen Hinduismus und Christentum mit Büchern, Vorträgen, Seminaren in Europa und Indien.
Kämpchen veröffentlicht Belletristik, Tagebücher,Anthologien und Essays. Sein erster Roman “Das Geheimnis des Flötenspielers“ erschien 1999 (2.Auflage 2000). Mitarbeit bei deutschen Rundfunkanstalten und an Zeitschriften. Seit 1995 freier Mitarbeiter beim Feuilleton der FAZ, verantwortlich für indische Kultur. Regelmäßige Editorials zur deutsch-indischen Kultur in der Tageszeitung Kalkuttas „The Statesman“ (siehe Vortragstexte). Mehrmals im Jahr Reisen nach Europa. Vorträge, Lesungen und Seminare in Indien und in Europa.
Seit 1984 Bemühungen um eine alternative Entwicklungshilfe in den zwei Stammesdörfern Ghosaldanga und Bishnubati in der Nähe von Santiniketan. Im Jahr 2007 wurde der „Freundeskreis Ghosaldanga und Bishnubati e.V.“ in Frankfurt gegründet (www.dorfentwicklung-indien.de). In den Jahren 1984, 1998, 1999, 2005, 2008 und 2015 veranstaltete Kämpchen mehrwöchige Rundreisen mit Vertretern (Sängern, Tänzern, Künstlern) der dörflichen Kultur in Deutschland und Österreich mit Veranstaltungen zum Thema „Ein indisches Dorf stellt sich vor“ in Schulen und vor Erwachsenen.
E-Mail: martin.kaempchen2013(at)gmail.com
Web: Homepage
Monographie
Dialog der KulturenEine interreligiöse Perspektive aus Indien
herausgegeben und eingeleitet von Hamid Reza Yousefi und Ina Braun
Nordhausen 2007
Buchbeitrag
Vom fröhlichen Scheitern und nachdenklichen Gelingen, Seite 571-580,in: Hamid Reza Yousefi, Ina Braun, Hermann-Josef Scheidgen (Hrsg.)
Orthafte Ortlosigkeit der Philosophie
Eine interkulturelle Orientierung
Nordhausen 2007