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Autorinnen und Autorenverzeichnis

Falaturi, Abdoljavad

Abdoldjavad Falaturi, geb. 19. Januar 1926 in Isfahan; † 30. Dezember 1996 in Berlin, war ein iranisch-deutscher Islamwissenschaftler. In Deutschland engagierte er sich besonders bei der Erforschung des schiitischen Islam sowie im christlich-islamischen Dialog.
Falaturi legte 1943 an einer deutsch-persischen Schule sein Abitur ab. Anschließend studierte er islamische Wissenschaften (arabische Literatur, islamisches Recht, islamische Geschichte, Theologie, Logik, Philosophie) an Medresen in Isfahan (zwei Jahre), Teheran (zwei Jahre), Maschhad (sechs Jahre) und erneut Teheran (weitere drei Jahre). Nach dem Abschluss seiner Studien mit einem Idschtihād-Grad 1950 und einem Bachelor of Arts in Philosophie 1954 zog er 1954 nach Deutschland, wo er in Mainz, Köln und Bonn Philosophie, Vergleichende Religionswissenschaft (bei Gustav Mensching) und Psychologie sowie Griechisch und Latein studierte. 1962 bzw. 1964 promovierte Falaturi bei Gottfried Martin mit einer Arbeit über die Interpretation der Kantischen Ethik im Lichte der Achtung.
Falaturi erlitt im Oktober 1996 einen Herzinfarkt, an dessen Folgen er drei Monate später starb. Er ist in seinem Geburtsort auf dem Friedhof „Rosengarten der Märtyrer“ beerdigt. Sein literarischer Nachlass befindet sich in der Imam-Ali-Moschee des Islamischen Zentrums Hamburg.


Buchbeitrag

Interreligiöser Dialog aus islamischer Sicht
Seite 309-321, in: Hamid Reza Yousefi und Klaus Fischer (Hrsg.),
Interkulturelle Orientierung, Grundlegung des Toleranz-Dialogs Teil II:
Angewandte Interkulturalität
Bausteine zur Mensching-Forschung Band 6/II,
Nordhausen 2004