Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon
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Bibelübersetzung

Die alten Schriften waren ursprüngllich in aramäischer und hebräischer Sprache verfasst. Die älteste Übersetzung der Schriften ist die sogenannte Septuaginta, aus der der Kanon des AT entstand. (Der Kanon des AT der Juden und der evangelischen Kirche ist enger, der der griechisch-orthodoxen Christen weiter gefasst als der Kanon der römisch-katholischen Kirche.) Der Name "Septuaginta" beruht auf der Annahme, dass im 3. Jh. v. Chr. 70 Gelehrte in Alexandria den Text aus dem Hebräischen übersetzt haben. Die bedeutendste Übersetzung in das gesprochene Latein der damaligen Zeit ist die Vulgata des hl. Hieronymus (geb. um 347, gest. 420 n. Chr.). Grundlage für seine Übersetzung war nicht die Septuaginta, sondern der hebräische Urtext. Das Konzil von Trient erklärte die Vulgata des Hieronymus im 16. Jh. für allgemein verbindlich. Luthers Bibelübersetzung war entgegen weit verbreiteter Meinung nicht die erste deutsche Fassung, aber markierte einen neuen Abschnitt der Bibelverdeutschung. In der römisch-katholischen Kirche blieb die Vulgata des Hieronymus bzw. darauf beruhende deutsche Übersetzungen bis heute maßgebend.